Aktion toter Winkel – 2019 Kreis Mettmann

Aktion "Toter Winkel" auch 2019 im Kreis Mettmann

Auch in diesem Jahr wird die Kreisverkehrswacht Mettmann die Aktion „Toter Winkel“ fortsetzen, zeigen doch die Berichte in den Medien, dass immer wieder Radfahrende von abbiegenden Lkw angefahren werden. Schwere Verletzungen, zum Teil mit tödlichem Ausgang, sind oft die Folgen.

So hat sich auch der Arbeitskreis VI des Verkehrsgerichtstages in Goslar am 24. und 25. Januar 2019 mit dem Thema „Lkw- und Busunfälle“ beschäftigt und in seiner Empfehlung unter Ziffer 2  „…die Bundesregierung aufgefordert, in den internationalen Gremien darauf hinzuwirken, dass alle neuen Lkw und Busse mit einem Assistenten ausgerüstet sein müssen, der Radfahrende im kritischen Abbiegebereich zuverlässig erkennt und den Fahrenden optisch und akustisch warnt. Hersteller sollen die Zuverlässigkeit soweit verbessern, dass in Zukunft auch ein Bremseingriff möglich wird, wenn eine Fahrerreaktion unterbleibt.“

Unter Ziffer 5 der Empfehlung wird gefordert, dass Radfahrende und zu Fuß Gehende durch geeignete Maßnahmen – auch in der schulischen Verkehrserziehung – über die eingeschränkten Sichtmöglichkeiten vom Fahrerplatz aus sensibilisiert und zu vorausschauendem Verhalten angehalten werden.

Aktion der Kreisverkehrswacht Mettmann

Da mit einer kurzfristigen Umsetzung der technischen Maßnahmen in allen Lkw und Bussen nicht zu rechnen ist, sieht die Kreisverkehrswacht Mettmann eine ihrer wesentlichen Aufgaben in der Fortführung der Aktion „Toter Winkel“ in den vierten Klassen der Grundschulen im Kreis Mettmann.

Zur Vorbereitung erhalten die Schulen Arbeitsblätter, um die Kinder an das Thema heranzuführen. Zu einem vereinbarten Termin erläutern Vertreterinnen/Vertreter der Kreisverkehrswacht und der Polizei, welche Gefahren insbesondere an Kreuzungen durch abbiegende Lkw bestehen und wie sich Radfahrende verhalten sollen. Mit Fahrzeugmodellen werden die verschiedenen Situationen an der Tafel dargestellt und Fragen der Kinder beantwortet.

Das theoretische Wissen bleibt jedoch durch praktische Anschauungen länger in Erinnerung. Hierfür stellen die Spedition Caspers aus Wülfrath und das THW dankenswerter Weise abwechselnd einen Lkw mit Personal auf dem Schulgelände kostenlos zur Verfügung. Mit Folien werden die Bereiche der toten Winkel markiert, auf die sich die Schülerinnen und Schüler aufstellen. Zu zweit klettern sie abwechselnd in die Fahrerkabine. Mit Erstaunen stellen sie fest, dass die anderen Kinder in keinem der Spiegel des Lkw zu sehen sind.

Erste Aktion in 2019 

Am 21. Januar 2019 wurden die Klassen 4a, 4b und 4c des Grundschulverbund Hilden über die Gefahren an Kreuzungen durch abbiegende Lkw informiert. Frau Smigoc von der Kreisverkehrswacht demonstrierte mit Fahrzeugmodellen an einer aufgemalten Kreuzung die kritischen Situationen. Hier wirkten die Schülerinnen und Schüler aktiv mit, da sie sich anhand eines zuvor bearbeiteten Arbeitsbogens Grundkenntnisse angeeignet hatten. Aussagen wie „Sichtkontakt mit dem Fahrer, nicht bei roter Ampel neben dem Fahrzeug stehen bleiben und bei grün gleich losfahren, lieber dahinter und selbst bei grün warten, bis der Lkw abgebogen ist“, wurden besonders betont.

Nach der Theorie folgte die Praxis an und im Lkw. Die Herren Fröhlich und Schmitz von der Spedition Caspers hatten die Bereiche, die der Fahrer in den Spiegeln des Lkw nicht sehen kann, mit Planen ausgelegt, auf die sich die Schülerinnen und Schüler aufstellten. Jeweils zwei von ihnen kletterten in die Fahrerkabine und Herr Fröhlich erläuterte die eingeschränkten Sichtmöglichkeiten des Fahrers. Durch eigene Wahrnehmung konnten sich so alle Kinder davon überzeugen, dass ihre Mitschülerinnen und Mitschüler auf den Planen nicht zu sehen waren.

Mit großem Hallo wurden die von der Verkehrswacht mitgebrachten Handwärmer und Schirme entgegen genommen. Die Handwärmer halfen gegen die Kälte und die Schirme konnten bei schönem Sonnenschein eingepackt bleiben.

Neben den Sichtproblemen interessierten aber auch Fragen nach der Höhe und der Länge des Lkw. Hierzu wurden zunächst Schätzungen abgegeben, bevor Herr Schmitz für Aufklärung sorgte. Nachdem auch die Ladefläche von innen besichtigt werden durfte, wollte eine Schülerin wissen, wie oft das Auto ihrer Mutter dort hinein passt. Die Frage bleib ungeklärt, da nicht bekannt war, um welches Auto es sich handelt.

Weitere Aktionen der Kreisverkehrswacht

Am 22. Januar wurde die Aktion am Grundschulverband Schulstraße in Hilden,

am 23. Januar an der Grundschule am Elbsee in Hilden,

am 24. Jahnuar an der Grundschule Nordstadt in Velbert und

am 25. Januar an der Grundschule Kalstert in Hilden

ebenfalls mit Erfolg durchgeführt.

Schulen, die sich für die Aktion „Toter Winkel“ für ihre Viertklässler interessieren, können sich bei der Kreisverkehrswacht Mettmann unter der Telefonnummer

02104 / 991652 oder per E-Mail kreisverkehrswacht@kreis-mettmann.de

informieren und einen Termin vereinbaren.